Was bedeutet die Nutzungsklasse bei Holz?
Die Nutzungsklassen von Bauteilen aus Holz waren früher in der Statik-Norm DIN 1052 aufgeführt. Heute ist der Eurocode 5 (DIN EN 1995-1-1) in allen deutschen Bundesländern die verbindliche Norm zur Berechnung der Statik von Holzbauwerken.
Doch was gibt die Nutzungsklasse bei Holz an? Hier spielt die Frage eine Rolle, wie feucht das verbaute Holzmaterial im Gebrauchszustand werden wird. Wichtig ist diese Einteilung, da die Festigkeitseigenschaften von Holzwerkstoffen mit steigender Holzfeuchte erheblich abnehmen. Je höher die zu erwartende Holzfeuchte ist, desto stärker muss der Statiker das Material dimensionieren.
Nutzungsklasse 1
- Die Nutzungsklasse 1 (NKL 1) gilt für eine Holzfeuchte, die einer Lufttemperatur von 20°C und nur für die Dauer von einigen Wochen pro Jahr einer relativen Luftfeuchtigkeit von 65 % entspricht.
- Anwendung findet die Nutzungsklasse 1 vorwiegend in geschlossenen und beheizten Räumen.
- Typische Anwendungsgebiete sind zum Beispiel Wohnhäuser, Versammlungsstätten, Sporthallen oder beheizte Lagerhallen.
Nutzungsklasse 2
- Bei Nutzungsklasse 2 (NKL 2) ist das Holz einer Temperatur von 20°C ausgesetzt und einer relativen Luftfeuchte, die nur einige Wochen pro Jahr die Marke von 85 % übersteigt.
- Dies gilt für Holzbauteile von überdachten sowie offenen Bauwerken.
- In Ausnahmefällen muss der Statiker überdachte Bauteile in die Nutzungsklasse 3 einstufen. Das ist etwa dann der Fall, wenn sich wegen ihrer Lage Tauwasser bildet oder Regen waagerecht an die Wetterseite prasselt.
- Beispiele für NKL 2 können nicht ausgebaute Dachräume, offene Eissporthallen oder unbeheizte Lagerhallen sein.
Nutzungsklasse 3
Das Bauholz in Nutzungsklasse 3 (NKL 3) muss Klimabedingungen widerstehen, die zu einer höheren Holzfeuchte führen als in Nutzungsklasse 2 – dies trifft etwa zu bei Konstruktionen, die der Witterung direkt ausgesetzt sind.
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Welche Gebrauchsklassen gibt es bei Holz?
Abhängig davon, wo Holz verbaut ist, ist es verschiedenen Einflüssen eingesetzt. Einige davon erfordern bestimmte Schutzmaßnahmen. Die Gebrauchsklassen, die früher Gefährdungsklassen genannt wurden, teilen das Holz nach DIN EN 355 (2013-06) in sechs verschiedene Klassen unter der Berücksichtigung von biotischen Feinden ein:
- Holzzerstörende Insekten
- Moderfäule
- holzzerstörende Pilze
- Holzschädlinge im Wasser
- Auswaschbeanspruchung
Nützlich sind diese Klassen für die Bewertung der Planung und Konstruktion von Holzbauten. Je geringer die Gebrauchsklasse, desto weniger Schutz ist erforderlich.
Gebrauchsklasse 0
Das Holz befindet sich innen, außerdem ist es ständig trocken und hat keinen Kontakt zu Süß- oder Salzwasser. Somit sind keine Verschmutzungen und Ablagerungen zu erwarten. Darüber hinaus ist das Holz sicher vor Trockenholzinsekten – also sind alle Gefahren ausgeschlossen. Hier ist kein Schutz notwendig.
Gebrauchsklasse 1
Das Holz befindet sich im Innenbereich und ist weder Witterung noch Befeuchtung ausgesetzt. Hier ist allerdings ein vorbeugender Schutz gegen holzschädigende Insekten mit Holzschutzmitteln erforderlich.
Gebrauchsklasse 2
- Das Holz befindet sich unter einem Dach und ist keiner starken Witterung – dazu gehören zum Beispiel Regen oder Schlagregen – ausgesetzt.
- Es kann zu sporadischer Befeuchtung kommen und am Holz kann sich Kondenswasser bilden.
- Hier ist vorbeugender Schutz gegen holzschädigende Insekten und gegen Pilze erforderlich.
Gebrauchsklasse 3
Das Holz befindet sich über dem Erdboden und ist Witterung, besonders Regen, ausgesetzt. Das heißt: Das Holz befindet sich nicht unter Dach. Die Gebrauchsklasse 3 unterteilt sich in zwei Unterklassen:
- Gebrauchsklasse 3.1 Das Holz bleibt nicht über einen längeren Zeitraum nass, zudem kann sich Wasser nicht stauen. Erforderlich ist ein Schutz gegen holzschädigende Insekten und gegen Pilze sowie der Schutz vor Auswaschung.
- Gebrauchsklasse 3.2 Das Holz bleibt über einen längeren Zeitraum nass, wobei sich das Wasser stauen kann. Der erforderliche Schutz entspricht dem der Gebrauchsklasse 3.1.
Gebrauchsklasse 4
Das Holz befindet sich direkt auf dem Erdboden bzw. hat direkten Kontakt mit Süßwasser. Das Holz muss gegen holzschädigende Insekten, gegen Pilze, gegen Moderfäule sowie gegen Auswaschung geschützt werden.
Gebrauchsklasse 5
Das Holz wird dauernd oder regelmäßig in Salzwasser getaucht.
Fakten zu Nutzungsklassen und Gebrauchsklassen bei Holz
Folgende 6 Punkte hat dieser Blogbeitrag Ihnen aufgezeigt:
- Heute ist der Eurocode 5 (DIN EN 1995-1-1) in allen deutschen Bundesländern die verbindliche Norm zur Berechnung der Statik von Holzbauwerken.
- Wichtig ist die Einteilung, da die Festigkeitseigenschaften von Holzwerkstoffen mit steigender Holzfeuchte erheblich abnehmen.
- Man unterscheidet zwischen den Nutzungsklassen 1,2 und 3.
- Die Gebrauchsklassen, früher Gefährdungsklassen, teilen das Holz nach DIN EN 355 (2013-06) in sechs verschiedene Klassen unter der Berücksichtigung von biotischen Feinden ein.
- Je geringer die Gebrauchsklasse, desto weniger Schutz ist erforderlich.
- Man unterscheidet zwischen den Gebrauchsklassen 0, 1, 2, 3, 4 und 5.