Inhaltsverzeichnis
- Holztafelbau vs. Holzrahmenbau: Welche Unterschiede gibt es?
- Was ist der Unterschied zwischen Holzrahmenbau und Holztafelbau?
- Was versteht man unter Holzrahmenbau?
- Der Holztafelbau: Details zur Bauweise
- 5 Fakten zum Holztafelbau vs. Holzrahmenbau
- Holztafelbau oder Holzrahmenbau: Was lohnt sich für mich?
Holztafelbau vs. Holzrahmenbau: Welche Unterschiede gibt es?
Im Jahr 2021 entfielen laut dem Bundesverband Deutscher Fertigbau 23,1 Prozent der bundesweiten Baugenehmigungen für Ein- und Zweifamilienhäuser auf ein Holz-Fertighaus. Holzfertighäuser erfreuen sich hierzulange wachsender Popularität. Das bedeutet, dass immer mehr Bauherren sich mit dem Baustoff Holz auseinandersetzen müssen. Dabei begegnen ihnen oft die Begriffe Holztafelbauweise und Holzrahmenbau.
Sie sind unsicher, für welche dieser beiden Bauweisen Sie sich entscheiden sollen? In diesem Blogbeitrag gehen wir näher auf die zwei Holzbauweisen ein, um Ihnen die Entscheidung zu erleichtern, und zeigen dabei die Vor- und Nachteile auf.
Was ist der Unterschied zwischen Holzrahmenbau und Holztafelbau?
Die Holzrahmenbauweise wird häufig zum Bau von Holzhäusern oder deren Aufstockungen verwendet. Die Wand- und Deckenelemente werden aus Holz gefertigt und der Holzrahmen wird mit senkrechten Rahmenhölzern und einem Achsabstand der einzelnen Hölzer zueinander von 62,5 cm hergestellt. Die Zwischenräume der Wände werden auf der Baustelle komplett mit Dämmstoff ausgefüllt. An der Wandinnenseite wird i.d.R. eine Installationsebene über senkrechte Holzstiele produziert, welche dann ebenfalls gedämmt und mit Holzwerkstoffplatten und Gipskartonplatten verkleidet werden.
Die Außenseite kann individuell gestaltet werden. Vor allem bei mehrgeschossigen Gebäuden ist der Einsatz der Holztafelbauweise sehr wirtschaftlich. Bei dieser Bauweise werden die Wand- und Deckenelemente bereits im Werk gedämmt und weitestgehend vorgefertigt, sodass diese beidseitig beplankt sind. Ebenso befinden sich in der Regel alle wichtigen Leitungsführungen bereits in den einzelnen Bauelementen. Der Richtprozess auf der Baustelle wird somit optimiert und beschleunigt.
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Was versteht man unter Holzrahmenbau?
Ob Holzrahmen-, Holzständer- oder Holzriegelbau – umgangssprachlich werden diese Begriffe meist für die gleiche Bauweise genutzt: Beim Holzrahmenbau handelt es sich um eine Weiterentwicklung der Fachwerkbauweise. Ursprünglich stammt diese Bauweise aus Nordamerika, von wo der Holzrahmenbau Anfang des 19. Jahrhunderts nach Europa und damit auch nach Deutschland kam.
Diese Bauweise ist einfach und deshalb vergleichsweise kostengünstig. Ein Holzrahmen, der aus Balken zusammengesetzt wird, bildet dabei das tragende Holzgerüst. Im Holzrahmenbau werden die Zwischenräume zwischen den senkrechten Rahmenhölzern (Gefache) mit Dämmstoffen ausgekleidet. Dieser Arbeitsschritt erfolgt in der Regel nach der Montage des Holzrahmens auf der Bodenplatte im Rohbau.
Was ist der Unterschied zur Holzständerbauweise?
Im Grunde werden die Begriffe Holzrahmenbau und Holzständerbau synonym verwendet. Einen kleinen feinen Unterschied gibt es dennoch:
- Bei der Holzständerbauweise werden Stützen vom Bodenniveau (Schwelle) bis unter das Dach (First oder Pfette) produziert und geschossübergreifend auf der Baustelle montiert.
- Beim Holzrahmenbau hingegen werden einzelne Holzrahmen im Werk vorproduziert, auf die Baustelle geliefert, vor Ort montiert, ausgedämmt und anschließend verschlossen. Somit findet ein Großteil der Arbeiten auf der Baustelle statt. Die Holzrahmen werden vorzugsweise aus Konstruktionsvollholz (KVH) mit einem üblichen Rastermaß für den Achsabstand der senkrechten Rahmenhölzer von 62,5 cm hergestellt. Die einzelnen Holzrahmen der unterschiedlichen Geschossen sind getrennt.
Ablauf Holzrahmenbau
- Vor der Beplankung werden die Zwischenräume mit einer Wärmedämmung befüllt.
- Die Beplankung dient der Aussteifung und wird über Holzwerkstoffe erreicht.
- Auf der Wandinnenseite wird eine Installationsebene über Holzstiele hergestellt. Diese bieten Flexibilität bei der Planung, Umsetzung, Nachrüstung und Umgestaltung.
- Die Installationsebene wird gedämmt.
- Auf der Wandaußenseite wird ein Plattenwerkstoff montiert.
Der vereinfachte Herstellungs- und Verarbeitungsprozess macht den Holzrahmenbau zu einer beliebten Bauweise. Weitere Pluspunkte sind eine kostengünstige Planung und Fertigung, auf die viele Bauherr*innen besonders großen Wert legen. Eine kostengünstige Planung und Fertigung im Holzrahmenbau lässt sich unter anderem durch die Verwendung standardisierter Querschnitte der einzelnen Hölzer und Platten erreichen.
Der Holztafelbau: Details zur Bauweise
Die Fertighaus-Holztafelbauweise gilt als eine Sonderform des Holzrahmenbaus und findet vor allem im Fertighausbau Anwendung. Durch den hohen Vorfertigungsgrad werden Holztafelelemente meist von beiden Seiten mit Plattenwerkstoffen im Werk des Fertighausherstellers geschlossen.
Für Holzhäuser, die in Tafelbauweise hergestellt werden, ist neben einer kontinuierlichen Eigenüberwachung auch eine regelmäßige Fremdüberwachung vorgeschrieben. Für die Fremdüberwachung ist eine bauaufsichtlich anerkannte Überwachungs- und Zertifizierungsstelle zuständig. Die Einhaltung von bauordnungsrechtlichen Bestimmungen lässt sich durch das sogenannte Übereinstimmungszeichen (Ü-Zeichen) dokumentieren. Dieses wird auf allen Bauelementen des Holzhauses angebracht. Die Ü-Kennzeichnung der geschlossenen Holztafeln muss neben den technischen Regeln nach DIN den Namen des Herstellers sowie das Bildzeichen der Zertifizierungsstelle aufweisen. Eine umfassende Gütesicherung belegt die Qualität der vorgefertigten Elemente mit dem „Ü-Zeichen“.
Fakten zum Holztafelbau
- Wie beim Holzrahmenbau werden bei der Holztafelbauweise die Holzrahmen im Werk vorproduziert
- Der Holztafelbau beschränkt sich nicht nur auf den tragenden Holzrahmen, sondern auch auf den weiteren Aufbau
- Auf der Baustelle muss nur noch die Installationsebene inkl. Deren Beplankung hergestellt werden
Außerdem werden im Holztafelbau die Fenster, Fenstertüren und Hauseingangstüren bereits luft- und regendicht in der Fassade verbaut.
Ein Vorteil, den viele Bauherr*innen oft unterschätzen, ist die lange Lebensdauer eines Hauses in der Holztafelbauweise. Sie entspricht ungefähr der Lebensdauer eines Hauses, das in Massivbauweise aus Stein errichtet wird.
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Was sind Holztafelbau-Elemente?
Die Holztafelbau Elemente sind sogenannte Verbundkonstruktionen. Diese bestehen aus Rippen und werden mit Klammern, Schrauben, Leim oder Nägeln in Kombination mit verschiedenen Baustoffen wie Holzwerkstoffen oder Vollholz beidseitig beplankt. Je nach Anordnung der Holztafelbau-Elemente am Fertighaus (als Dach-, Decken oder Wand – Holztafelbau Elemente) werden die verschiedenen Baustoffe und Bauteile sinnvoll miteinander dimensioniert und kombiniert. Dadurch werden tragende, raumabschließende, aussteifende oder bauphysikalische Anforderungen gewährleistet, beispielsweise für die Wärmedämmung.
Im Rahmen der Holztafelbauweise werden alle räumlichen Holztafelbau-Elemente aus einzelnen, flachen Holztafeln modular zusammengefügt. Während der Fertigung in einem Werk werden große Holzbauelemente in Gebäudeabmessungen aus einzelnen Tafeln zusammengesetzt, deren Größe von den Formaten der Beplankungen bestimmt werden. Die großen Holztafelbau Elemente werden anschließend zur Baustelle geliefert und von uns montiert.
5 Fakten zum Holztafelbau vs. Holzrahmenbau
Holzständer- / Holztafelbauweise Gemeinsamkeiten: | Erweiterungen bei der Holztafelbauweise |
Holz als natürliches Baumaterial | Prüfzertifikat garantiert hohe Qualität |
Freie Wahl bei der Fassadengestaltung | Hoher Vorfertigungsgrad |
Baukosten können durch eine Eigenleistung gesenkt werden | Lebensdauer entspricht der Massivbauweise |
Kurze Bauzeit wegen der Vorfertigung | Noch kürzere Bauzeit, da der Vorfertigungsgrad höher ist |
Optimal gedämmt in allen Wandelementen | Optimale Wärmespeicherwerte |
Die bauen.wiewir Fertighäuser werden alle in der Holztafelbauweise hergestellt. Erfahren Sie alle Einzelheiten zu unserer Bautechnik.
Holztafelbau oder Holzrahmenbau: Was lohnt sich für mich?
Bevor Sie eine Entscheidung treffen, müssen Sie sich erst einmal sicher sein, was für ein Gebäude Sie auf ihrem Grundstück errichten möchten. Die Holzrahmenbauweise ist ein altbewährtes Bausystem, das im Laufe der Jahre erneuert und optimiert wurde. Eine Entscheidung für diese Variante ist gleichzeitig auch eine Entscheidung dafür, mehr Eigenleistung zu erbringen. Im Gegenteil dazu steht die Holztafelbauweise als erweiterte Variante des Holzrahmenbaus zur Auswahl, wobei hier ein höherer Vorfertigungsgrad in Anspruch genommen wird. Dies bedeutet gleichzeitig eine schnellere Richtzeit.